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Besondere Begegnungen der sozial-innovativen Art

Montag, 20. März 2023

ESIA-Partner:innen sammeln spannende Eindrücke auf ihrem Besuch in Deutschland

Rund 20 Partner:innen aus verschiedenen Ländern Europas hat das KoSI-Team in Dortmund und Berlin willkommen geheißen. Im Rahmen des EU-geförderten Projektes "European Social Innovation Alliance" (ESIA) hatten wir im Februar 2023 die Möglichkeit unsere europäischen Kolleg:innen für drei Tage nach Deutschland einzuladen, damit sie einen Eindruck von dem Ökosystem sozialer Innovationen hierzulande gewinnen konnten.

Innovationshauptstadt Dortmund erkunden

Unser Programm begann in Dortmund mit einem Rundgang durch die Nordstadt, bei dem Dr. Rick Hölsgens von der Sozialforschungsstelle der Technischen Universität Dortmund das Projekt iResilience vorstellte. Anschließend besuchte die ganze Gruppe die Dortmunder Hafen AG. Hier beeindruckte insbesondere die Breite der Herangehensweisen an Finanzierung und das Vorantreiben der Projekte von der Ausschreibung bis zur kommunalen und privaten Förderung und Investitionen lokaler Unternehmen.

Danach ging es weiter zur Sozialforschungsstelle der Technischen Universität Dortmund. Dort gab es am Nachmittag zwei spannende Workshops zum Thema Social Finance und Wirkungsmessung. Dr. Markus Freiburg von der Finanzierungsagentur für Social Entrepreneurship (FA-SE) präsentierte interessante Praxisbeispiele für Geschäftsmodelle und Finanzierungsmöglichkeiten für Social Ventures. Darauf folgte ein interaktiver Workshop zum Thema Wirkungsmessung, in dem Dr. Judith Terstriep vom Institut Arbeit und Technik (IAT) Einblicke in die Theorie bot und Thomas Steiner von PHINEO den Teilnehmenden praktische Erfahrungen schilderte, die er bei der Einführung und Weiterentwicklung von Methoden zur Wirkungsmessung in Sozialunternehmen gemacht hat.

Am zweiten Tag unseres Treffens besuchten wir in Dortmund das Social Innovation Center der Stadt, das uns von dessen Leiter Dr. Arne Elias vorgestellt wurde. In seinem Vortrag stellte er zentrale Projekte sozialer Innovation in Dortmund und die Herangehensweise an für Dortmund drängende Herausforderungen vor. Dies führte zu einem regen Austausch über Ansätze zur Unterstützung lokaler sozialer Innovationen. Nach einem gemeinsamen Mittagessen verabschiedete sich die Gruppe bei schönstem Sonnenschein am Dortmunder Hauptbahnhof und reiste weiter nach Berlin für den zweiten Teil der Reise.

Auf in die Hauptstadt

Mit all dem inspirierenden Input aus Dortmund vertiefte sich die Gruppe auf der dreieinhalb-stündigen Fahrt mit dem ICE in Gespräche und lebendigen Erfahrungsaustausch aus den Partnerländern. Nach der Ankunft am Berliner Hauptbahnhof am späten Nachmittag und nachdem alle in ihre Hotels eingecheckt haben, ging es mit um 17.00 Uhr weiter mit dem nächsten besonderen Programmpunkt - Treffpunkt in Berlin Kreuzberg. Dort lernten wir Muhammed Lamin kennen, der uns eine ganz besondere Stadtführung bot. Realisiert von dem gemeinnützigen Verein querstadtein begeisterte seine Tour „Kreuzberg behind the Scenes: The Making of a Diverse Neighbourhood” alle Teilnehmende. Gebannt folgte die Gruppe Muhammed durch Kreuzberg, während er sehr persönliche Erfahrungen von seiner eigenen Fluchtgeschichte teilte, die ihn nach Berlin führte und wie diese mit der historischen Entwicklung und der Bedeutung des Berliner Stadtteils für Menschen mit Migrationshintergrund in Verbindung steht. Eine Stadtführung der ganz anderen Art, die uns an Orte führte, die zum Innehalten und Nachdenken einluden. Am Ende der Stadtführung wartete in einem nahegelegenen Restaurant Wärme und Stärkung für einen gemütlichen Tagesausklang. Beim gemeinsamen Abendessen ließen wir die Erlebnisse des Tages Revue passieren und schnell waren sich alle einig, dass diese Tour eine großartige Erfahrung für die ganze Gruppe war.

Der dritte und letzte Tag unserer Deutschland-Erkundung startete mit einem interessanten Besuch eines erfolgreichen Sozialunternehmens. Wir trafen uns dafür auf dem Gelände der alten Malzfabrik, einem wunderschönen alten Backstein-Gebäude, das zu kreativen Büroräumen und innovativen Flächen umgebaut wurde und unter anderem das Sozialunternehmen Acker e.V. beheimatet. Hier wurden wir sehr herzlich vom Acker-Team willkommen geheißen. Zunächst stellte uns Valentina Gutgesell aus dem Bereich “Strategische Kommunikation & Netzwerk” das Unternehmen vor und wir erhielten viele spannende Einblicke in die Entwicklung der Organisation. Von den Anfängen und Ideen des Gründers, über die Entwicklung der Bildungsprogramme für Kinder, wie die GemüseAckerdemie, AckerRacker oder auch die GemüseKlasse, lernten wir auch viel über das Geschäftsmodell und die Skalierungspläne des „nachwachsenden“ Sozialunternehmens. Anschließend gab es für alle Mittagessen, bevor wir uns für das Nachmittagsprogramm in die Räumlichkeiten der Social Impact gGmbH begaben.

Spannende Impulsvorträge läuteten den Nachmittag ein. Den Anfang machte Dr. Grit Kühne von der Diakonie Schleswig-Holstein mit ihrem Beitrag zum deutschen Wohlfahrtssektor. Anschaulich präsentierte sie die Arbeit im Wohlfahrtsbereich an Projekten, wie MAMBA und SEMPRE und stand für Fragen zur Verfügung. Danach folgte Shai Hoffmann mit dem Thema Social Activism. Er erzählte uns von seinem politischen Engagement und seinen verschiedenen Projekte, u.a. Bus der Begegnungen, Demos Mag und Brand New Bundestag. Bei einer kurzen Kaffeepause konnten wir das Gehörte in persönlichen Gesprächen vertiefen.

Den Abschluss bildete ein Vortrag von Katrin Elsemann. Für den Bereich Gemeinwohlorientierte Wirtschaft und Sozialunternehmen ist sie externe Sachverständige des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz. Mit ihrer Erfahrung in ihrer Arbeit mit und innerhalb politischer Prozesse für die Förderung von sozialen Innovationen gewährte sie uns interessante Einsichten in die Entwicklung der „Nationalen Strategie für Soziale Innovation“ des Bundesministeriums. Danach verabschiedeten wir einige unserer europäischen Gäste. Die nun kleinere Gruppe schloss den Tag und die dreitägige Tour mit einem gemeinsamen Abendessen ab.

Rundum glücklich und nachhaltig inspiriert schauen wir auf die drei Tage zurück. Der Besuch der ESIA-Partner:innen in Deutschland war eine inspirierende Erfahrung voller besonderer Begegnungen der sozial-innovativen Art. Alles in allem war es eine unvergessliche Reise, die gute Eindrücke in das Ökosystem sozialer Innovation in Deutschland ermöglichte und uns viele wertvolle Erkenntnisse brachte. Wir haben viel gelernt, konnten außergewöhnliche Erlebnisse miteinander teilen und hatten Zeit für intensive fachliche sowie persönliche Gespräche. Wir danken allen ganz herzlich, die dabei waren und diesen Erfahrungsaustausch ermöglicht haben!

Der europäische Besuch fand vom 14 bis 16. Februar 2023 in Dortmund und Berlin statt.

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Das Kompetenzzentrum für Soziale Innovationen Deutschland wird gestaltet von Social Entrepreneurship Netzwerk Deutschland (kurz SEND), PHINEO gAG, FASE GmbH, Technische Universität Dortmund, Diakonisches Werk Schleswig-Holstein, Ashoka Deutschland, CSI, IAT und MWAE mit dem Lead-Partner Social Impact gGmbH und wird gefördert durch die Europäische Kommission mit Mitteln des European Social Fund und European Programme for Employment and Social Innovation.