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Innovative Luft aus dem Norden

Mittwoch, 11. Mai 2022

Unweit vom Nord-Ostsee-Kanal wurde am 4. Mai im Evangelischen Kitaforum in Rendsburg eine zentrale Frage zur Gegenwart und Zukunft der Wohlfahrtspflege gestellt und diskutiert: Was ist notwendig, um sozialen Problemen und Bedarfen besser begegnen zu können?

Die Gastgeberin und Veranstalterin Diakonie Schleswig-Holstein hat das Symposium in Kooperation mit Phineo, der Sozialforschungstelle der TU Dortmund und Social Impact gestaltet. Am 24.5.2022 findet zum gleichen Thema ein Workshop statt, um den Diskurs weiterzuführen und Pläne für künftige Projekte zu erarbeiten.

Ein kurzes Interview mit Grit Kühne, Referentin für Europa und Projektentwicklung des Diakonischen Werk Schleswig-Holstein

Lina Rieth: Wie war die Stimmung während des Symposiums?

Grit Kühne: Ich würde die Stimmung als positiv überrascht und erwartungsvoll beschreiben. Einige Teilnehmer:innen hatten angekündigt nur kurz bleiben zu wollen und waren dann doch deutlich länger oder gar bis zum Ende der Veranstaltung da. Das spricht für die tollen Referent:innen und die Qualität der Beiträge, über die wir uns sehr gefreut haben.

Lina Rieth: Wer hatte das innovativste Outfit an?

Grit Kühne: Das war eindeutig der Pflegeroboter "Max" (formerly known as "Pepper"), der mit eleganter Fliege in navy blue im Tagungsraum und während der Pause für tolle Interaktionen und Erstaunen gesorgt hat, welche technischen Möglichkeiten es gibt, Heimbewohner:innen zu unterhalten und Demenzkranke zu aktivieren.

Fotos: Torsten Nolte

Lina Rieth: Was war für dich die wichtigste Zielsetzung und Erwartung für das Symposium?

Grit Kühne: Das Wichtigste war für mich einen durchdachten und substantiellen Impuls zum Thema "Soziale Innovation" in und für die Wohlfahrtspflege zu geben und uns als Ansprechpartnerin für dieses Thema in den persönlichen Kontakt mit unseren Zielgruppen zu begeben.

Lina Rieth: Welche Erkenntnisse für den Innovationsbedarf in der Wohlfahrtspflege wurden gewonnen?

Grit Kühne: Es gibt ein großes Interesse an der Verbesserung und Anpassung sozialer Dienstleistungen an aktuelle Herausforderungen in der Wohlfahrtspflege. Gleichzeitig wurde immer wieder deutlich, dass diesem Thema unter den Belastungen der Corona-Situation und den Aufgaben der Hilfeleistungen rund um den Ukrainekrieg zu wenige Ressourcen gewidmet werden können. Die Teilnehmer:innen bekundeten zahlreiche Ideen, aber es fehle schlicht an Kapazitäten und Strukturen, um diese zu verfolgen. Die Teilnehmer:innen brachten ihr Bewusstsein um die Wichtigkeit sozialer Innovationen zum Ausdruck und auch ihr Bedauern, dass die Situation bisher eine Unterordnung des Themas unter dringlichere Probleme mit sich gebracht hat.

Ein substantieller hemmender Faktor wird in der Drittmittelfinanzierung der Projekte gesehen, die die Verstetigung der einmal erfolgreichen Ansätze auf eine harte Probe stellt und nicht zuletzt dazu führt, dass Ideen nicht weitergetragen werden können.

Hier sehen wir eine Aufgabe für uns und unsere Rolle als DWSH im europäischen Netzwerk The European Social Innovation Alliance (kurz: ESIA). Wir haben uns nun persönlich bekannt gemacht und wollen im kommenden Workshop (am 24.05.2022) und im zweiten Symposium/ Workshop (voraussichtlich Anfang 2023) diese Punkte aufnehmen, innovative Ideen sammeln, entwickeln helfen und nach Finanzierungsoptionen suchen. Zudem werden wir unsere Mitglieder in einem Kommunikationsprozess mit auf die Reise nehmen.

Lina Rieth: Was hat dich an dem Tag besonders inspiriert?

Grit Kühne: Die produktive Atmosphäre, die guten Redner:innen und ihre Inhalte, das Interesse und der Austausch mit allen Anwesenden.

Lina Rieth: Wurden konkrete Projekte oder Aktivitäten herausgearbeitet? Wenn ja, welche?

Grit Kühne: Genau das ist das Ziel für den Workshop am 24.5.22 (9:00 - 15:00 Uhr).

Lina Rieth: Vielen Dank für diese Einblicke. Wir sind gespannt auf den Workshop und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit.

Die Leitfragen für den anstehenden Workshop sind: Welchen Problemen begegnen unsere Zielgruppen und können bereits vorhandene Projekte Lösungen bieten oder braucht es neue Ansätze? Haben wir dein Interesse geweckt, Rendsburg zu besuchen und mitzudiskutieren?

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Das Kompetenzzentrum für Soziale Innovationen Deutschland wird gestaltet von Social Entrepreneurship Netzwerk Deutschland (kurz SEND), PHINEO gAG, FASE GmbH, Technische Universität Dortmund, Diakonisches Werk Schleswig-Holstein, Ashoka Deutschland, CSI, IAT und MWAE mit dem Lead-Partner Social Impact gGmbH und wird gefördert durch die Europäische Kommission mit Mitteln des European Social Fund und European Programme for Employment and Social Innovation.